ADVENT, ADVENT EIN LICHTLEIN BRENNT
Heute geht es auf den Gletscher. Um 9.20 Uhr sollen wir vor Ort sein. Schnell gefrühstückt, Stiefel geschnürt, mehrere Schichten Bekleidung an und Wollmütze sowie Müsliriegel in den Rucksack gepackt. Dann geht es los. Ein klein wenig aufgeregt sind wir schon, denn schließlich ist mit Omi Waltraud schon einmal ein Familienmitglied in der Gletscherspalte gelandet. Am Basecamp angelangt, werden erst einmal die anderen Tour-Teilnehmer ausgerüstet. Es erscheint halt nicht jeder in voller BergmonturJ. Ein alter Schulbus bringt uns schließlich an den Fuß des Gletschers. Unsere Guides Simon und Chris sind echte Kiwis und echt cool drauf. Am Anfang führen sie uns über sogenanntes totes Eis. Geröllhalden unter denen noch Eis aus früheren Gletscherausdehnungen lagert. Plötzlich passiert es. Unter Jan bricht der Boden auf (der Rucksack ist wohl doch zu schwer) und er verschwindet wie im Treibsand. Andis rettender Arm und der dicke Rucksack verhindern ein Einsinken über die Schultern hinaus.
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Schnell klettert Jan mit Hilfe der Guides aus dem mittlerweile mannshohen Loch. So etwas hatten auch die beiden Führer noch nicht erlebt. Offensichtlich ist das tote Eis unter dem Geröll geschmolzen und hat eine Luftblase gebildet. Puuhhh, noch mal Glück gehabt. Außer einer Menge Staub in den Taschen und hinter Andis Kontaktlinsen sind alle wohl auf. Jan muss der Oma wohl alles nachmachen. Die Expedition kann weiter gehen. Durch den Regenwald geht es steil bergauf, über Metallleitern und an Ketten gelangen wir zu unserem Einstieg in die 150 Meter hohe Eiswand. Dort schnallen wir Spikes unter unsere Stiefel und bekommen einen Wanderstock in die Hand. Die Guides beginnen das unwegsame Eis für uns mit ihren Eispickeln zu bearbeiten und begehbar zu machen. Ein Traum. Es ist so faszinierend zwischen den verschieden farbigen Eiswänden und Gletscherspalten. Und auch die Gruppe ist gut drauf. Mit Schuh-Nummer „511“ Patricia aus der Nähe von Schwäbisch Hall haben wir besonders viel Spaß. Ein unvergesslicher Tag im Eis endet mit einer langen Dusche und einer dicken Nudelportion.
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